Designrichtlinien in technischen Dokumenten
Bei Designrichtlinien geht es um grundlegende Regeln, die Abteilungs-, Unternehmens-, oder Konzernweit festgehalten werden. das kann von Platzierungsregeln, die Wahl von Schriftarten oder Farben, Linienstärken bis zu genauen Abständen, Formatierungsvorgaben oder auch Vorlagen für Word, Excel und Co. Im Grunde ist jedes Normblatt, jeder Zeichnungsrahmen schon eine Art Designrichtlinie, da er einen gewissen Rahmen vorgibt. In einigen Programmen gibt es die Möglichkeit Linien auf gewissen Layern zu hinterlegen, um Höhen etc. vorzugeben.
Einen weiteren Rahmen werden auch durch Normen vorgegeben, zum Beispiel die Linienstärken in DIN 15, bzw. DIN ISO 128, Gewindedarstellungen in DIN 14 Teil 1+2, Technische Zeichnungen in DIN ISO 10209 Teil 2 und viele mehr. Es gibt auch für textliche Darstellungen Designregeln Beispielsweise die Kennzeichnungen von Betriebsmitteln in der Elektrotechnik nach EN IEC 81346-2 oder Dokumententypen nach EN 61355. Vieles, was den allermeisten schon längst (un)bewusst bekannt sein sollte.
Designrichtlinien in EPlan bzw. in Auswertungen
Daher zurück zum Thema. Was bringt eine Designrichtlinie für Auswertungen?
- Nach außen: Ein einheitliches Aussehen und einen professionell wirkenden Auftritt!
- Nach innen: Feste Strukturen und Sicherheit bei der Nutzung für die Nutzer der Auswertungen
- Das Verhalten (wenn auch das Schemata in Auswertungen definiert wird) wird berechenbar -> Fehlersuche bei Problemen einfacher
Grundlagen Formatierung
Wie formuliert man das denn nun? Naja, es sollte das Grundlegendste beschrieben werden:
- Abstände von den Referenzpunkt bis zu den Elementen
- Die Größe und Stil der Elemente:
- Schriftgröße und -art der Auswertungsbezeichnung, Sprache(n), Einstellungen
- Schriftgröße und -art der Headline, Sprache(n), Einstellungen
- Mindestgröße, Schriftart, Sprachen, Bedingungen (wenn Herstellername-Lang=““, dann zeige Herstellername-Kurz…) für den Feldinhalt
- Abstand zwischen Headline und den ersten Inhalten und auch Inhalten und dem Footer, bzw. dem unteren Rahmen des Normblatts (besonders interessant bei wechselnden Normblättern)
- Abstände der Textboxen zum Feldrahmen
- Linienstärken von Elementen
- Trennzeichen zwischen Sprachen oder formatierten Elementen
- Anzahl der Elemente
- Fest definiertes Normblatt (vielleicht eines ohne Stromlaufpfad zur Platzersparnis)
- Definition der Parameter zum Formular (in welchen Eigenschaftsfeldern steht was -> damit ein gewünschtes Verhalten erzeugt wird)
- Sind statische Formulare zulässig (abgesehen vom Titelblatt), oder nur dynamische zur Verbesserung der Übersichtlichkeit (keine Unnötigen Zeilen -> besserer Blick aufs wesentliche)
- Verwendung von farbigen Elementen/Bildern/Grafiken (in den Zeilen als auch als Auswerteelement)
Das Schema der Auswertung soll mal grob darstellen, was etwa das Mindestmaß an Festlegungen sein sollte, damit ein gewisses, einheitliches Bild entstehen kann. Also Schriftgrößen, Abstände, Rahmenlinien, Rahmengrößen.
Logik für die schöne Optik
Bedingte Formatierungen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Nicht nur das zusammenfügen von diversen Einzelinformationen aus Artikeln, sondern auch als Fallback-Lösung. Wie oben in den Punkten schon angesprochen, kann man das andere einblenden lassen, wenn das eine nicht gefüllt ist. Besonders bei Artikelstammdaten, die „historisch gewachsen“ sind, oder noch aus anderen Systemen, oder allgemeiner anderen Quellen, gefüttert sind, ist das nie verkehrt. Zwar bringt das auch eine gewisse Komplexität und damit auch ein gewissen Anspruch an den Bearbeiter in das Formular, es lässt sich damit aber auch flexibler einsetzen.
Damit lässt sich eben auch der Unterschied zwischen mancher Angabe zB. im ERP zum Dataportal ausbügeln, der schlicht aus den Anfängen mit älteren EPlan-Versionen herrührt. Ein Artikel aus dem Dataportal wird mit Hersteller(kurz) „SIE“ versehen und bekommt dann über die Herstellerdaten seine Information „Siemens AG…“, im ERP ist aber „Siemens“ eingetragen und wird nun beim Import in den Hersteller(kurz) geschrieben. Bei einigen 10k Artikeln und dem üblichen Termindruck ist das eine einfache Möglichkeit. Alternativ kann man auch unter den Herstellern einmal „SIE“ auf „Siemens“ und für alle fälle auf „SIEMENS“ übertragen. Komplizierter wird es da bei längeren Herstellernamen aus mehreren Teilen wie „P+F“ bzw. „Pepperl und Fuchs“ oder „pepperl und fuchs“ oder „pepperl+fuchs“ ….
Warum die Optik wichtig ist
Die Unterlagen sind, aus meiner Sicht, das Aushängeschild für ein Unternehmen. Das mag den allermeisten vollkommen egal sein, ob die Rahmen nun mal 0,5 mm mal 0,2 mm dick sind. Vielen wird es auch nicht zwingend auffallen, aber es wird sicherlich auch viele geben, denen es irgendwie störend vorkommt. Struktur in der Präsentation von Daten vermittelt unterbewusst auch ein „die geben sich Mühe bei dem was Sie tun“, ungleich wirkende Auswertungen dagegen eher weniger (wie zusammengeschmissen). Und: Gleiches Erscheinungsbild kann ein bisschen Identität und Wiedererkennungsfaktor bedeutet. Nicht zwingend bei ner allgemeinen Artikelsummenstückliste, aber…